In Königswinter bleibt es nachts dunkel

05.03.2024

In Königswinter bleibt es nachts dunkel

Koalition (KöWI/Grüne/SPD) lehnt Antrag der CDU ab und beschließt weiterhin nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung.

Die Haltung der CDU-Fraktion ist klar: Wir sind weiterhin dafür, die nächtliche Straßenbeleuchtung komplett wieder anzuschalten und haben das daher im Stadtrat beantragt. Leider konnten wir uns mit unseren Argumenten jedoch nicht gegen die Koalition (KöWI/Grüne/SPD) durchsetzen.

Wir haben die nächtliche Abschaltung anfangs vor dem Hintergrund der Energiemangellage und der Blackout-Gefahr mitgetragen. Wir sind nie davon ausgegangen, dass das für alle Zeiten so bleibt. Diese Gefahr ist nun abgewendet. Es gibt also keinen triftigen Grund mehr, die Lampen nachts weiterhin auszulassen.

Diese Königswinterer Insellösung verstehen die Bürger schlichtweg nicht mehr. Alle angrenzenden Kommunen haben die Straßenbeleuchtung auch nachts wieder eingeschaltet. Wenn Du nachts von Dollendorf nach Oberkassel fährst oder von der Altstadt nach Bad Honnef oder über die Stadtgrenze nach Sankt Augustin oder nach Hennef, sind direkt hinter der Grenze alle Lampen an. Warum gehen denn ausgerechnet wir in Königswinter diesen Sonderweg? Doch nicht wegen der 80.000 Euro, die wir damit vielleicht sparen, also umgerechnet zwei Euro pro Bürger. Das kann unseres Erachtens nicht der Grund sein.

Wir wissen mittlerweile, dass wir unsere Bürger im Grunde nötigen, nachts gegen die Straßenverkehrsordnung zu verstoßen. Und auch das Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung müssen wir ernst nehmen. Die gefühlte Sicherheit war von Anfang an schlechter bei den Menschen. Aber es geht nicht mehr nur um die gefühlte Sicherheit. Anfang Dezember waren Autoknackerbanden in Thomasberg und Heisterbacherrott nachts unterwegs und haben mehrere Autos aufgebrochen. Ob das bei angeschalteten Laternen nicht passiert wäre, bleibt Spekulation, aber eins ist doch klar: In der Dunkelheit lädt man die Straftäter viel mehr dazu ein.

Und apropos Sicherheit: Jetzt liegen uns auch noch die Stellungnahmen von Feuerwehr und Rettungsdienst vor. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst brauchen aufgrund der abgeschalteten Straßenbeleuchtung länger, um Straßenschilder zu lesen, Hausnummern oder Hydranten zu finden. Gefahrenstellen sind später zu erkennen und es ist jetzt immer mal wieder schon fast zu einem Unfall gekommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es wirklich mal kracht. Das ist ein elementarer Sicherheitsaspekt. Jeder will, dass die Einsatzkräfte auch nachts rechtzeitig bei ihnen eintreffen und jeder will, dass sie dabei unverletzt und sicher ankommen.

Trotz all dieser Argumente, trotz etlicher Unterschriften in Petitionen, trotz klarer Bedenken von Feuerwehr und Rettungsdiensten, beharrt die Koalition auf ihrer Position und lässt die Beleuchtung nachts weiterhin ausgeschaltet. Da wird ohne Rücksicht auf den Willen der Bürgerinnen und Bürger und ohne Rücksicht auf die Sicherheit der Menschen in Königswinter die eigene Ideologie durchgedrückt, ohne Sinn und Verstand.