
Wildblumenwiesen-Aktion in Ittenbach
Wer in Königswinter-Ittenbach am Teich an der Hauptstraße entlanggeht, mag sich wundern, was dort geschehen ist. Der Rasen der Teichwiese wurde zu einem großen Teil abgetragen und eingezäunt. Auf dem Schild am Rand der Teichwiese findet sich dazu die Erklärung: Der Bürgerverein Ittenbach (VVI) hat in Kooperation mit der Firma Leven und der CDU Königswinter dort eine sogenannte gebietseigene Wildblumenwiese eingesät. Diese soll einen kleinen Beitrag für den Natur- und Artenschutz sowie gegen das Insektensterben leisten.
Für das Anlegen der Wildblumenwiese wurde der Boden von der Firma Leven Landschaftsbau vorbereitet. Der Rasen wurde abgefräst und die Erde danach mit Sand untermischt. Dies ist notwendig, da Wildblumen mageren Boden bevorzugen.
Das Saatgut wurde vom Arbeitskreis Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit der CDU Königswinter organisiert. Bei dem Saatgut handelt es sich um Samen von gebietseigenen (oder auch autochthonen) Wildblumen, d.h. Wildblumen, die aus der Region stammen.
In Gartencentern, Baumärkten und Supermärkten werden zwar oft Saatgutmischungen für „insektenfreundliche Blumenwiesen“ angeboten. Allerdings können die oft hoch spezialisierten heimischen Wildbienen oder Schmetterlinge mit diesem Angebot zum Teil wenig anfangen. Sie haben sich über lange Zeiträume an die heimischen Wildpflanzen angepasst und sind auf naturnahe Begrünung angewiesen.
Um gebietseigenes Saatgut zu erwerben, muss man sich an die darauf spezialisierten Händler wenden. Für die Wiese am Teich wurde Saatgut der Firma Rieger-Hofmann GmbH verwendet (Schmetterlings- und Wildbienensaum aus dem Ursprungsgebiet 2). Das Saatgut enthält über 40 verschiedene Sorten von heimischen Wildblumen, wie Moschus-Malve, Wiesen-Flockenblume, Lichtnelke und gewöhnliches Leimkraut. Beigemischt wurden zu einem geringen Teil sogenannte Akzeptanzarten, wie Kornrade und Klatschmohn, die bereits im ersten Jahr zum Blühaspekt beitragen und damit die Akzeptanz einer Wildblumenwiese erhöhen sollen. Denn für Wildblumenwiesen braucht man vor allen Dingen Geduld. Oft entwickeln sie erst in den Folgejahren ihre ganze Blütenpracht. Doch das Warten zahlt sich aus. Neben einem schönen Anblick werden die heimischen Wildblumenarten dann auch den Insekten das Bau-, Nist- und Futterangebot liefern, auf das sie so dringend angewiesen sind.
(Königswinter-Ittenbach, Mai 2022)
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