Interview mit Bürgermeister Peter Wirtz

01.05.2020

Interview mit Bürgermeister Peter Wirtz zu Corona, Freibad, Kita und Schule

Herr Bürgermeister, am 13. September sind Kommunalwahlen und Sie treten als Bürgermeisterkandidat der CDU Königswinter noch einmal für eine weitere Amtszeit an. Haben Sie sich die Vorphase der Wahl so vorgestellt?

Sicherlich nicht. Die aktuelle Situation macht vieles unmöglich, was ich mir bis September vorgenommen und geplant hatte. Besonders bedauerlich ist, dass es kaum noch möglich ist, in den direkten Kontakt und Austausch einzutreten, um ganz persönlich zu erfahren, welche Sorgen, Nöte und Wünsche die Menschen in Königswinter haben. Die Sozialen Netzwerke, Mail und Telefon helfen, sind aber kein vollwertiger Ersatz. Corona beeinflusst unseren Alltag.

Wie erleben Sie Königswinter und seine Bürger in „Coronazeiten“?

Ich erlebe trotz oder vielleicht sogar wegen der Beschränkungen einen großen Zusammenhalt unter den Bürgerinnen und Bürgern und absolutes Verständnis für alle Maßnahmen. Für die Verwaltung gilt es, innerhalb kürzester Zeit wichtige Entscheidungen zu treffen, umzusetzen und immer wieder spontan auf neue Herausforderungen zu reagieren. An erster Stelle stehen der Schutz und das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger. 

Auch in der Corona-Krise muss Kommunalpolitik weitergehen: Was macht eigentlich die Bäderlandschaft in Königswinter und wie stehen Sie zum Lemmerz-Freibad?

Der Neubau des Hallenbades in Königswinter schreitet voran und ich hoffe, dass „Corona“ uns keinen Strich durch unseren Bauzeitplan macht. Wir wollen das Hallenbad so schnell wie möglich wieder unseren Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stellen. Bereits in den Beratungen zum Neubau Hallenbad habe ich mich dafür ausgesprochen, danach ein ganzheitliches und nachhaltiges Konzept zum Thema Freibad zu entwickeln und anschließend die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten zu starten. Dann ist unsere Bäderlandschaft endlich wieder komplett.

Apropos komplett: Welcher Bau entsteht denn neben dem Hallenbad?

Hier entsteht eine neue Kindertagesstätte, um zeitnah den Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken. Der Standort des Hallenbades hat uns inspiriert, hier größer zu denken und das im Eigentum der Stadt stehende und zentral gelegene Grundstück zu nutzen und die Bauarbeiten für eine neue Kita zeit- und kostensparend „in einem Rutsch“ durchzuführen.  

Reicht der Bau einer Kindertagesstätte?

Nein, auch in Thomasberg soll eine Kindertagesstätte neu errichtet werden. Diese soll auf einem hierfür bereits im Bebauungsplan Limperichsberg vorgesehenen Grundstück gebaut werden und insbesondere auch den Familien im Neubaugebiet Limperichsberg zur Verfügung stehen. Zusätzlich setzen wir auf die bewährten privaten Kindertagespflegestellen und wollen auch diese noch ausbauen.

Vom Kleinkind bis zum Schulkind: Wie geht es weiter mit der Offenen Ganztagsschule in Königswinter?
An vielen Grundschulstandorten hat sich gezeigt, dass immer mehr Eltern eine Betreuung nach Schulschluss  wünschen. Um diesen stetig steigenden Bedarf zu decken, wurden bereits einige Standorte erweitert und es wird an vielen anderen Grundschulen kräftig am OGS-Ausbau gearbeitet. Dieser erfolgt in Eigenregie oder mit Partnern, wie dem TUS Oberpleis.

Und nach der Grundschule? Reicht der Platz in den weiterführenden Schulen im Stadtgebiet?

Die Anmeldezahlen zum Schuljahr 2020/21 haben gezeigt, dass Gymnasium und Gesamtschule und auch das CJD im Verbund ausreichend Schulplätze anbieten können. Schwierig ist die Situation in manchen Jahrgangsstufen für vereinzelte Jugendliche, die zuziehen oder einen Schulwechsel aus anderen Gründen anstreben. Hier versuchen wir, gemeinsam mit den Schulaufsichtsbehörden ortsnahe Lösungen zu finden.